Ein Bombengeschäft…
der Kampfmittelräumdienst.
Als Ende Juni 2020 eine vermeintliche Bombe in Bremen Walle entdeckt wurde, und das Gebiet weitr¦umig am Tage der Entschärfung (eine Woche nach dem Bombenfund) geräumt werden sollte, stellte sich die Frage, ob man die Zeit nicht besser im Bunker verbringen könne, als sich in einer Sammelunterkunft möglicherweise mit Corona zu infizieren.
Also stellte ich eine diesbezügliche Anfrage beim Kampfmittelräumdienst. Die Antwort war offensichtlich wenig von Sachverstand geprägt.
Der gesunde Menschenverstand sagt, dass man in 150m Entfernung vom Bombenfundort in einem Bunker, der für solche Zwecke ausgelegt ist, im Falle einer Explosion sicher ist.
Die Aussage des Kampfmittelräumdienstes, dass im Falle einer notwendigen Sprengung der Bombe Gefahr für die Menschen im Bunker bestehen würde, ist absoluter Blödsinn.
Welcher verantwortungsbewusste Kampfmittelbeseitiger würde eine Bombe sprengen, welche eine Gefahr für einen Bunker mit 2m dicken Wänden darstellt?
Was würde im Falle einer Sprengung mit all den Häusern passieren, bevor der Bunker durch die Explosion einstürzt? Da sich die Bombenfunde meist in der Erde befinden, und für den Fall einer Sprengung noch besondere Dämm-Maßnahmen erfolgen, besteht für einen Bunker in 150m Entfernung keine Gefahr.
Auch die Aussage, dass durch Druck- und Schallwellen die Menschen im Bunker gefährdet sein könnten, ist weit hergeholt, zumal bei einer Detonation in der Erde die meiste Energie nach oben ausgeworfen wird, bzw. sich im Erdreich verteilt.
Eine Entwarnung würden die Menschen im Bunker über Internet oder durch eine Außenkamera mitbekommen, wenn draußen wieder Verkehr stattfindet.
Alles in allem ist die Aussage des Kampfmittelräumdienstes von wenig Expertise begleitet. Ich vermute, dass hier bewusst dramatisiert wird. Wo Angst und Schrecken herrschen, werden keine Fragen gestellt, und es lassen sich gute Geschäfte machen. Das haben diverse Fälle in der Vergangenheit gezeigt. Auch Bremen hatte so seine Vorkommnisse, wie dieser und jener Pressebericht belegt.
Dass ein Kanalrohr als vermeintliche Bombe fast eine Woche lang bewacht wurde, gibt Raum für die Annahme, dass hier eine Arbeits- bzw. Geldbeschaffung von statten ging.
Mitunter fanden solche Einsätze unter Verwendung von relativ harmloser "Darstellungsmunition" ihr, für die Steuerzahler kostspieliges, spektakuläres Ende.
Ein weiterer Aspekt könnte sein, dass es nicht angehen kann, die Autorität der Polizei in Frage zu stellen. Nachvollziehbare Anfragen werden dann mitunter brüsk unter Hinzuziehung von Scheinargumenten zurückgewiesen.
Nach Austausch mit der Bunkergemeinschaft stelle ich diese Zeilen als Grundlage für eine weitere Diskussion hiermit in das Internet.
Gerald Höns
www.Bunkerwelt.com
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